Andrzej Gwiazda wurde 1935 in Pinczów in der heutigen Woiwodschaft Heiligkreuz geboren. 1940 wurde zusammen mit seiner Familie von den Sowjets nach Kasachstan deportiert, von wo er 1946 zurückkehrte. 1953–55 und 1957–66 studierte er Elektrotechnik bzw. Elektronik am Danziger Polytechnikum, wo er ab 1966 als Konstrukteur und Oberassistent tätig war. Gwiazda war am Polytechnikum an den Protesten des März 1968 beteiligt und nahm an den Straßenprotesten im Dezember 1970 teil. 1973 bekam er eine Anstellung im Werk für elektrische Schiffsausrüstungen und Automatik „Elmor“ in Danzig (Gdańsk).
Gemeinsam mit seiner Frau Joanna Duda-Gwiazda richtete er 1976 einen Brief an den Sejm, in dem er die Forderungen des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (Komitet Obrony Robotników; KOR) unterstützte. Im April 1977 nahm er Kontakt zu Bogdan Borusewicz auf. Kurz danach begann er mit der Verbreitung des „Robotnik“ (Arbeiter) und arbeitete mit dem Interventionsbüro des KOR zusammen.
Am 29. April 1978 stellte er gemeinsam mit Antoni Sokołowski und Krzysztof Wyszkowski die Deklaration des Gründungskomitees der Freien Gewerkschaften der Küste (Wolne Związki Zawodowe Wybrzeża; WZZ) vor, deren Vorsitzender er wurde. Kurze Zeit später schlossen sich Bogdan Borusewicz, Alina Pieńkowska, Anna Walentynowicz und Lech Wałęsa den Freien Gewerkschaften der Küste an. Für die ab August 1978 erscheinende unabhängige Zeitung „Robotnik Wybrzeża“ (Arbeiter der Küste) beteiligte er sich an der Redaktionsarbeit, organisierte Diskussionsveranstaltungen mit Sympathisanten, druckte und verteilte unabhängige Literatur und Flugblätter und war Mitorganisator der jährlichen Gedenkfeiern zum Dezember 1970: „Bei den Begegnungen sprachen wir nicht über Patriotismus, sondern über fehlende Arbeitshandschuhe und darüber, ob es im Buffet Grützwurst gibt, über die ökonomische Situation der einzelnen Betriebe. Aus der Analyse der Löhne und Preise erwuchs uns die Frage der Unabhängigkeit von selbst.“ Bis zum August 1980 wurde er elf Mal für 48 Stunden inhaftiert und seine Wohnung wurde durchsucht.
Am 16. August 1980 initiierte er gemeinsam mit Bogdan Lis und Janusz Satora einen Streik bei „Elmor“ und ermutigte Arbeiter aus anderen Betrieben der Dreistadt, sich dem Protest anzuschließen. Als auf der Danziger Lenin-Werft die Entscheidung fiel, den dortigen Streik fortzusetzen, ging er in das Überbetriebliche Streikkomitee und beteiligte sich an der Formulierung von 21 Forderungen. Gwiazda war an den Verhandlungen mit der Regierungsdelegation beteiligt, wo er die Forderungen nach freien Gewerkschaften und nach Freiheit für politische Gefangene vortrug.
Nach Unterzeichnung der Danziger Vereinbarung am 31. August 1980 blieb Gwiazda in der Leitung der sich formierenden Gewerkschaft als stellvertretender Vorsitzender des Danziger Überbetrieblichen Gründungskomitees aktiv. Am 17. September wurde er auf dem Treffen von Vertretern aller Gründungskomitees in Danzig stellvertretender Vorsitzender der dort ins Leben gerufenen Verständigungskommission (ab 29. September hieß diese Landesverständigungskommission/Krajowa Komisja Porozumiewawcza; KKP) der Solidarność. Am 12. Februar 1981 wurde er stellvertretender Vorsitzender ihres provisorischen Präsidiums und war im Sommer 1981 Mitglied der aus Regierungs- und Solidarność-Vertretern zusammengesetzten Arbeitsgruppe für ein neues Gewerkschaftsgesetz.
Während der sogenannten „Krise von Bydgoszcz“ war er Mitglied des am 23. März 1981 gebildeten Landesstreikkomitees. Am 1. April 1981 erklärte er auf der Sitzung der KKP seinen Rücktritt vom Posten des stellvertretenden Vorsitzenden, weil er anerkannte, dass das Landesstreikkomitee seine Befugnisse überschritten hatte, als es die Vereinbarung mit der Regierung schloss. Sein Rücktritt wurde jedoch nicht angenommen. Ausdruck seiner zunehmend kritischen Haltung gegenüber Lech Wałęsa war ein offener Brief Gwiazdas an ihn, in dem er gegen die Verletzung demokratischer Prinzipien in der Führung der Solidarność protestierte.