1976 schrieb Macierewicz unter dem Pseudonym „Marian Korbut“ in der Londoner Exilzeitschrift „Aneks“ (Anhang) den programmatischen Artikel „Nachdenken über die Opposition“ (Reflekcje o opozycji). Im Juli 1976 organisierte er Hilfsaktionen für die Arbeiter von Ursus, Radom, Płock, Nowy Targ und Grudziądz, die nach den Streiks vom Juni 1976 verfolgt wurden. Daran beteiligten sich auch Ludwik Dorn, Urszula Doroszewska, Wojciech Fałkowski, Dariusz Kupiecki, Krzysztof Łączyński, Piotr Naimski, Wojciech Onyszkiewicz und andere.

Macierewicz war – neben Jacek Kuroń – Ideengeber für die Gründung des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (Komitet Obrony Robotników; KOR) und schrieb am 23. September 1976 den „Appell an die Gesellschaft und die Regierung der Volksrepublik Polen“ (Apel do społeczeństwa i władz PRL), was als Gründungsakt des KOR gilt. An der Formulierung des Appells waren Jan Józef Lipski, Piotr Naimski, Jan Olszewski und Wojciech Onyszkiewicz beteiligt. Macierewicz zählte zu den wichtigsten Organisatoren des KOR und war bis Mai 1977 für die Redaktion des „Komunikat ‚KOR‘“ (KOR-Kommuniqué) verantwortlich. An der Warschauer Universität wurde ihm gekündigt.

Im Mai 1977 half er in Krakau mit, eine Demonstration zur Erinnerung an den gewaltsamen Tod des KOR-Mitglieds und Studenten der Krakauer Jagiellonen-Universität Stanisław Pyjas zu organisieren. Er wurde zusammen mit anderen KOR-Mitgliedern verhaftet, saß mehr als zwei Monate in Haft und kam nach einer Solidaritätskampagne für die Inhaftierten im Rahmen einer Amnestie frei.

Macierewicz unterschrieb die „Deklaration der Demokratischen Bewegung“ (Deklaracja Ruchu Demokratycznego) vom 18. September 1977, das Programm der Kreise um KOR. Es erschien in der ersten Nummer der seit Oktober 1977 erscheinenden gesellschaftspolitischen Samisdat-Zeitschrift „Głos“ (Stimme). Außer Macierewicz arbeiteten Wojciech Arkuszewski, Ludwik Dorn, Urszula Doroszewska, Jakub Karpiński und Piotr Naimski in der Redaktion. Anfänglich waren auch Jacek Kuroń, Jan Józef Lipski, Jan Lityński und Adam Michnik mit dabei, sie verließen „Głos“ jedoch nach kurzer Zeit aufgrund politischer Differenzen wieder. Außerdem arbeiteten untere anderen Bohdan Cywiński, Stefan Kawalec, Jerzy Łojek, Jan Olszewski, Krzysztof Wolicki und Kazimierz Wóycicki mit der Monatszeitschrift zusammen.

Im Sommer 1978 nahm Macierewicz an einem Treffen des Komitee für Gesellschaftliche Selbstverteidigung „KOR“ (Komitet Samoobrony Społecznej; KSS „KOR“) mit Vertretern der tschechoslowakischen Charta 77 im Riesengebirge teil und beteiligte sich vom 3. bis 10. Oktober am Hungerstreik in der Warschauer Heilig-Kreuz-Kirche, der der Solidarität mit den in der Tschechoslowakei inhaftierten Oppositionellen galt.

Nach einer Demonstration in der Warschauer Altstadt im Dezember 1979 zum Jahrestag der Streiks an der Küste (siehe Dezember 1970), die Macierewicz gemeinsam mit Andrzej Czuma und Mitgliedern der Bewegung zur Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte (Ruch Obrony Praw Człowieka i Obywatela; ROPCiO) organisiert hatte, verschärften sich die Konflikte zwischen der Gruppe um die Zeitschrift „Głos“ und dem restlichen Teil von KSS „KOR“. Die Gruppe um Macierewicz warf den Leuten um Jacek Kuroń und Adam Michnik Elitarismus vor und kritisierte deren Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Reformkommunisten in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei. Sie beriefen sich anders als frühere Gruppierungen auf nationale Traditionen und befürworteten Demonstrationen auf der Straße sowie einen massiven offenen Protest.

Teresa Bochwic
Aus dem Polnischen von Markus Pieper und Wolfgang Templin
Letzte Aktualisierung: 11/15