Zwar verurteilte der Hochschulrat der Universität die „Professorengruppe“ und empfahl der Philosophischen Fakultät „weitere Maßnahmen“, dem widersetzten sich jedoch sowohl der Wissenschaftsrat als auch die Leitung der Fakultät. Auch die Studierenden wandten sich gegen den Angriff auf ihre Lehrkräfte und die Autonomie der Hochschule. Im Juni 1973 wurden alle Beschuldigten auf ihren Stellen bestätigt. Die Staatsführung versuchte, das Ergebnis vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Die Nummer der Zeitschrift „Filozofija“, in der die Gutachten veröffentlicht wurden, mit denen die Stellenverlängerungen der Hochschullehrer begründet worden waren, wurde beschlagnahmt. Der Fakultät wurde mit der Kürzung von Finanzmitteln und sogar mit Zwangsverwaltung gedroht. Am 28. Juni 1975 verabschiedete das serbische Parlament schließlich ein Sondergesetz, auf dessen Grundlage die gesamte „Professorengruppe“ aus dem Universitätsdienst entfernt wurde. Über ihr weiteres Schicksal sollte das Bildungsministerium befinden. Die Beschuldigten legten bei den Verfassungsgerichten der serbischen Teilrepublik und Jugoslawiens Widerspruch ein und verfassten Petitionen. Im In- und Ausland gab es Proteste. Letztendlich sah sich die Staatsführung zu einem Kompromiss gezwungen: Die Wissenschaftler kehrten nicht in die Lehre zurück, wurden jedoch in dem der Universität angegliederten, 1981 neu gegründeten Zentrum für Philosophie und Sozialtheorie beschäftigt. In der Zwischenzeit publizierten die Mitglieder der „Professorengruppe“ im In- und Ausland und waren Initiatoren einer Art Fliegender Universität, in deren Rahmen ab 1978 in Privatwohnungen freie Lehrveranstaltungen mit Diskussionen und Vorlesungen stattfanden.
Mit der Erweiterung des öffentlichen politischen Handlungsspielraums ab Ende der 80er Jahre traten auch innerhalb der „Professorengruppe“ unterschiedliche politische Überzeugungen immer deutlicher zutage. So wurde Mihailo Marković 1990 Vizechef der Regierungspartei von Slobodan Milošević (Sozialistische Partei Serbiens) und auch Vorsitzender des Hochschulrats, in dem er immer restriktivere Normen einführte, wogegen Zagorka Golubović, ebenfalls Mitglied des Hochschulrats, entschieden protestierte. Golubović engagierte sich über viele Jahre in Nichtregierungsorganisationen, in denen sie sich für Menschenrechte, akademische Freiheit und Hochschulautonomie einsetzte. Dragoljub Mićunović und Ljubomir Tadić waren 1990 Mitbegründer der Demokratischen Partei und wirkten mehrere Jahre in deren Führung mit. Svetozar Stojanović hat sich in der Politik vor allem als Berater des ersten Präsidenten der Bundesrepublik Jugoslawien Dobrica Ćosić (1992/1993) einen Namen gemacht. Nebojša Popov engagierte sich zunächst in der 1989 gegründeten Vereinigung für eine Jugoslawische Demokratische Initiative, später dann im Bürgerbund Serbiens. Viele Jahre war er auch Chefredakteur der „Republika“, der ersten unabhängigen Zeitschrift Serbiens (und des ehemaligen Jugoslawiens).
Die Fliegende Universität der 70er und 80er Jahre wurde auch von Wissenschaftlern getragen, die nicht direkt zur „Professorengruppe“ gehörten. Die Aktivitäten stießen auf breites Interesse der Öffentlichkeit im In- und Ausland, besonders nach der Festnahme von rund 30 Teilnehmern einer Vorlesung von Milovan Đilas im April 1984. Für Aufsehen sorgte auch der nachfolgende Prozess gegen die dabei verhafteten sogenannten „Belgrader Sechs“, Vladimir Miljanović, Miodrag Milić, Dragomir Olujić, Gordan Jovanović, Pavluško Imširović und Milan Nikolić. Die meisten von ihnen hatten sich schon zuvor als Dissidenten einen Namen gemacht. Sie hätten, so der Vorwurf der Anklage, „eine Gruppe von Personen geschaffen und dann erweitert und gestärkt“, deren Ziel es gewesen sei, „die bestehende gesellschaftspolitische Ordnung in Frage zu stellen, diese in verfassungsfeindlicher Weise zu ändern und die Staatsmacht zu stürzen“. Als Zeugen wurden insgesamt 90 Personen gehört, bei Wohnungsdurchsuchungen wurden zahlreiche Bücher, Zeitschriften, Fotokopien und Manuskripte beschlagnahmt. Letztendlich erhob das Bezirksgericht Belgrad nur Anklage gegen Milić, Nikolić und Olujić, von denen nach einem Revisionsverfahren vor dem Obersten Gericht nur die beiden Erstgenannten zu reduzierten Gefängnisstrafen von anderthalb Jahren bzw. acht Monaten verurteilt wurden.
Nach Titos Tod im Mai 1980 lösten immer kürzere Phasen der Liberalisierung und der Verschärfung des politischen Kurses einander ab. So wurden vorübergehend wieder Berufsverbände der Soziologen und Philosophen zugelassen und der Serbische Schriftstellerverband berief ein Komitee zur Verteidigung der Künstlerischen Freiheit ein. Unterbunden wurde dagegen der Ende 1980 von Dobrica Ćosić und Ljubomir Tadić unternommene Versuch, die Zeitschrift „Javnost“ zu gründen, als deren Ziel die politischen Machthaber eine Vereinigung der linken und rechten Opposition im Land vermuteten. Ab 1981 entwickelte sich der Kosovo-Konflikt zum Hauptstreitpunkt auf allen Ebenen der Macht in Serbien. Nationale Anliegen rückten mehr und mehr in den Vordergrund, und auch innerhalb der Opposition (in kirchlichen und literarischen, dann auch in wissenschaftlichen Kreisen) wurden die serbisch-nationalistischen Stimmen lauter. 1986 wurde Slobodan Milošević Parteiführer des Bundes der Kommunisten Serbiens und stellte sich schnell an die Spitze des serbischen Nationalismus. Inszenierte Kundgebungen der serbischen Minderheiten heizten Ende der 1980er Jahre insbesondere im Kosovo (aber auch in Montenegro und in Kroatien) die Stimmung weiter an. Auf Milošević‘ Betreiben wurde im Frühjahr 1989 der Autonomiestatus des Kosovo (und der Vojvodina) faktisch abgeschafft. Die kosovoalbanische Bevölkerungsmehrheit reagierte mit Großdemonstrationen und Streiks, die jedoch von Sicherheitskräften niedergeschlagen wurden. Die jugoslawische Regierung verhängte den Ausnahmezustand und beschloss „spezielle Maßnahmen“, um gegen den Widerstand der Kosovoalbaner vorzugehen.
Die Entwicklung blieb nicht ohne Wirkung auf das Verhältnis Serbiens zu den anderen Teilrepubliken, in denen nationale Themen und die nationale Abgrenzung gegenüber der im Bundesstaat Jugoslawien dominierenden Teilrepublik Serbien nicht nur in den Reihen der Opposition, sondern zunehmend auch unter Parteiführern an Bedeutung gewann. Besonders Kroatien und Slowenien stellten sich hinter die Belange der Kosovoalbaner und traten damit in den offenen Konflikt mit Serbien.
Obwohl das System einen gewissen Spielraum für Meinungsäußerungen bot, bestand bei offener Kritik gegen die kommunistischen Machthaber die Gefahr von Säuberungsaktionen. So lieferte das 1984 unter der Leitung des kroatischen Parteifunktionärs Stipe Šuvara in Zagreb erschienene „Bijela knjiga“ (Weißbuch) ein Verzeichnis von sogenannten „Systemfeinden“, unter denen Belgrader oppositionelle Kreise zahlenmäßig am stärksten vertreten waren. Vermehrt kam es zu direkten Unterdrückungsmaßnahmen – zahlreiche Institutionen, Vereine und Redaktionen wurden zwangsweise „umgebaut“ und „umstrukturiert, es gab Verhaftungen, und Personen wurden vor Gericht gestellt.erzeichnis von sogenannten „Systemfeinden“, unter denen Belgrader oppositionelle Kreise zahlenmäßig am stärksten vertreten waren. Vermehrt kam es zu direkten Unterdrückungsmaßnahmen. So wurden zahlreiche Institutionen, Vereine und Redaktionen zwangsweise „umgebaut“ und „umstrukturiert, es gab Verhaftungen, und Personen wurden vor Gericht gestellt.