Ewa Kulik wurde 1957 im masowischen Bochna geboren. 1976–80 studierte sie englische Philologie an der Jagiellonen-Universität in Krakau.
Im Mai 1977 nahm sie an einer Demonstration teil, die nach dem gewaltsamen Tod von Stanisław Pyjas, einem Studenten der Jagiellonen-Universität und Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter (Komitet Obrony Robotników; KOR) stattfand. Auf der Demonstration wurde das Studentische Solidaritätskomitee (Studencki Komitet Solidarności; SKS) gegründet. Kurze Zeit später hatte Kulik Kontakt zu Bronisław Wildstein, einem der Sprecher des Studentischen Solidaritätskomitees, im Sommer 1977 nahm sie an einem Diskussionsworkshop des Studentenkomitees in den Niederen Beskiden teil. Von da an organisierte sie selbst im Sommer und Winter solche Lager studentischer Oppositionskreise.
Im Herbst 1977 wurde sie eine der Sprecherinnen des Krakauer Studentischen Solidaritätskomitees. Sie führte eine Bibliothek mit Samisdat-Publikationen, die in Privatwohnungen, aber zum Teil auch in der Jagiellonen-Bibliothek untergebracht war. Sie war an der Organisation einer Demonstration zur Verteidigung von Ziemowit Pochitonow beteiligt, der für seine Mitgliedschaft im Studentischen Solidaritätskomitee von der Landwirtschaftlichen Akademie relegiert wurde, setzte sich für den freien Zugang zu verbotenen Büchern und die Abschaffung von Reiseverboten ins Ausland ein und wirkte bei der Organisation von Vorlesungen der Fliegenden Universität (Latający Uniwersytet) in Krakau mit. Anfang 1979 wurde sie Redakteurin der unabhängigen Studentenzeitschrift „Indeks“.
Während der Polenreise von Papst Johannes Paul II. leitete Kulik im Juni 1979 zusammen mit Róża Woźniakowska ein unabhängiges Pressebüro, das sich in der Wohnung von Bogusław Sonik vom Studentischen Solidaritätskomitee befand und ausländische Korrespondenten über die Aktivitäten der Opposition und staatliche Repressionen informierte. Im Sommer sammelte sie in Krakau Unterschriften für einen Brief an die Leitung der Katholischen Kirche in Böhmen und Mähren, um inhaftierte Mitgliedern der tschechoslowakischen Bürgerrechtsorganisation Charta 77 zu unterstützen.
Anfang August 1980 fuhr sie nach Warschau, um Flugblätter zur Unterstützung von Mitgliedern der Studentischen Solidaritätskomitees zu drucken, die von der Miliz zusammengeschlagen worden waren, als sie vor einer Fabrik die Zeitschrift „Robotnik“ (Arbeiter) verteilt hatten. In Warschau wohnte sie in der Wohnung von Jacek Kuroń, wo sie nach dessen Verhaftung ein Informationsbüro einrichtete, das rund um die Uhr über das Telefon Informationen über die landesweiten Streiks entgegennahm und an westliche Agenturen weitergab. Jan Józef Lipski schrieb über diese Zeit: „Sie verbrachte 24 Stunden am Telefon, aß, schlief und studierte praktisch am Telefon“.
Nach Gründung der Solidarność beteiligte sich Kulik am Redigieren der Schrift „Informationen über die Entwicklung gewerkschaftlicher Aktivitäten“ (Informacje o Rozwoju Działalności Związkowej) und arbeitete bei „Niezależność“ (Unabhängigkeit), der Zeitschrift der Solidarność Masowiens, mit. Als „Niezależność“ ab März 1981 täglich erschien, wurde Kulik Redaktionssekretärin. Im November verließ sie zusammen mit Chefredakteur Konrad Bieliński die Zeitschrift aus Protest gegen Personalintrigen der masowischen Solidarność-Führung wieder.
Kurze Zeit nach Verhängung des Kriegsrechts am 13. Dezember 1981 gaben Kulik und Helena Łuczywo das (maschinengeschriebene) Bulletin „Informacja ‚Solidarności‘“ (Solidarność-Information) heraus. Sie erhielt Kontakt zu Zbigniew Bujak und Wiktor Kulerski, die auf dem Land untergetaucht waren, und organisierte mit Magdalena Korotyńska ihre Rückkehr nach Warschau. Kulik trug zur Schaffung von regionalen Solidarność-Strukturen im Untergrund bei, so beispielsweise ab Mai 1982 im Regionalen Exekutivausschuss Masowien (Regionalna Komisja Wykonawcza; RKW). Sie koordinierte dessen Außenkontakte, besorgte Wohnungen und Lebensmittel, organisierte Treffen mit Vertretern der Untergrund-Solidarność aus verschiedenen Betrieben. Nach Bildung des Provisorischen Koordinierungsausschusses (Tymczasowa Komisja Koordynacyjna; TKK) als Führungsorgan der Untergrund-Solidarność im April 1982 organisierte Kulik dessen überregionale Verbindungen und Zusammenkünfte. Sie nutzte hierfür gefälschte Papiere und tauchte in Dutzenden verschiedenen Wohnungen unter.