Die Tätigkeit rumänischer Dissidenten erschöpfte sich nicht in direkten Protestaktionen. In diesem Zusammenhang zu erwähnen ist beispielsweise das Engagement einiger Mitglieder des Schriftstellerverbandes. Dieser versammelte in seinen Reihen viele parteitreue und Ceaușescus Personenkult folgende Schriftsteller, zugleich gab es aber auch solche, die sich für die Freiheit des Denkens und für die Abkehr von den Vorgaben des sozialistischen Realismus einsetzten. Einige von ihnen (beispielsweise Dumitru Țepeneag, Augustin Buyura, Marin Sorescu und Iordan Chimet) wurden dadurch, dass sie auch um den Preis der eigenen beruflichen Karriere authentischen literarischen Werten folgten und die Glorifizierung des Regimes und seiner Führer ablehnten, zum Symbol der Zurückweisung einer Ideologie, die ihnen zuwiderlief.
Eine der wichtigsten Persönlichkeiten aus diesem Umfeld ist die Dichterin Ana Blandiana. Einige ihrer Gedichte, darunter „Unser Leben ist ein Vegetieren“ oder „Das Blut der ungebetenen Mutter“ (eine Anspielung auf das von den regierenden Kommunisten eingeführte radikale Anti-Abtreibungsgesetz) erlangten als Kritik an der herrschenden Realität einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Veröffentlichung des Gedichtes „Motanul Arpagic“ (Katerzwiebel) führte zu einem politischen Skandal: Blandiana wurde vorgeworfen, die Titelgestalt – der Katerzwiebel – weise auffällige Gemeinsamkeiten mit Nicolae Ceaușescu auf.
Ein Phänomen der „kulturellen Opposition“ war die Popularität des Philosophen Constantin Noica, der überzeitliche und geistige Werte über die Nichtigkeit des Alltagslebens stellte (wie in seinem „Epistolar“ und im „Tagebuch von Păltiniș“ seines Schülers Gabriel Liiceanu). Zusammen mit anderen Vertretern aus dem Umfeld der Păltiniș-Gruppe (Gabriel Liiceanu, Andrei Pleșu und Sorin Vieru) erlangte er große Beliebtheit unter Jugendlichen, die ihre Hoffnung auf Meinungs- und Gewissensfreiheit nicht aufgegeben hatten.
Ihrem Wesen nach hatte die von der Păltiniș-Gruppe vertretene Philosophie einen konservativen Charakter. Sie stand in Opposition zu den liberaldemokratischen Ansichten einer Intellektuellen-Gruppe aus Iași, zu der unter anderen Dan Petrescu, Liviu Cangeopol, Liviu Antonesei, Sori Antohi, Luca Pitu und Alexandru Călinescu gehörten. Wie groß diese Unterschiede waren, trat nach 1990 zutage, als man in Rumänien bestrebt war, die Demokratie wieder aufzubauen. Es kam zu einer Aufspaltung der rumänischen Intellektuellen (unter Aussparung der Anhänger der postkommunistischen Partei) in einen Păltiniș- und einen „postmodernistischen“ Flügel. Beide Seiten streiten sich bis heute über die Gestaltung des rumänischen Kulturlebens.
Die bedeutendste Persönlichkeit der rumänischen Dissidentenbewegung der 80er Jahre war Doina Maria Cornea, Romanistikprofessorin an der Universität Klausenburg (Cluj), die trotz jahrelanger Verfolgung konsequent an ihrem Widerstand gegen das Regime festhielt und sich mit den Opfern solidarisierte.
Zu den wichtigen Persönlichkeiten der rumänischen Opposition gehört auch Dumitru Iuga, der als Elektriker beim Staatlichen Rundfunk gearbeitet hatte. Iuga veröffentlichte die Dokumente „Bewegung für die Freiheit“ und „Soziale Gerechtigkeit in Rumänien“. Er knüpfte umfangreiche Kontakte mit dem Ziel, eine nationale Oppositionsbewegung zu etablieren, breit angelegte Protestaktionen zu veranstalten, mit denen die staatlichen Institutionen gelähmt werden sollten. Am 10. September 1983 wurde Iuga verhaftet und vor Gericht gestellt. Man warf ihm eine Verschwörung vor, die den „Sturz der sozialistischen Ordnung“ zum Ziel habe. Verhört wurden mehr als hundert Personen, die mit ihm in Kontakt gestanden und Protestaktionen vorbereitet hatten. Sechs Mitglieder der Gruppe (Viorel Vicovan, Dorin Mandrilă, Cornel Tomescu, Gheorghe Tihenea, Emil Gavriș und Marin Ungureanu) wurden am 22. Januar 1984 wegen sogenannter Verbreitung antisozialistischer Propaganda zu zwölf Jahren Freiheitsentzug verurteilt, weitere sechs Mitstreiter erhielten fünf Jahre Haft. Iuga kam im September 1989 aus dem Gefängnis frei und engagierte sich sofort wieder in der Opposition aktiv. Daraufhin wurde er am 12. Dezember desselben Jahres erneut verhaftet.
Ab Juli 1984 verhafteten die Behörden weitere Mitglieder der Iuga-Gruppe und klagten sie nach Artikel 176 des Strafgesetzbuches („Verschwörung gegen die sozialistische Ordnung“) an. Die meisten kamen im Zuge zweier Amnestien (im August 1984 und Januar 1988) wieder auf freien Fuß. Einige blieben weiter in der Opposition aktiv und wurden erneut vor Gericht gestellt, dieses Mal wegen des angeblichen Versuchs der Gründung illegaler Organisationen (wie beispielsweise des Komitees für Menschenrechte). Viele andere Mitglieder der Iuga-Gruppe hingegen entschlossen sich zur Emigration und verließen Rumänien.
Wichtig für die rumänische Dissidentenbewegung war auch Radu Filipescu, von Beruf Elektroingenieur. 1983 kam er in Haft, weil er in Bukarest regimekritische Flugblätter gedruckt und verbreitet hatte. Nach seiner Freilassung am 18. April 1984 (durch Vermittlung von Amnesty International) setzte er seine oppositionelle Tätigkeit fort, sandte Briefe an Radio Freies Europa und gab Interviews, die anschließend in den Westen weitergeleitet wurden. 1989 verurteilte das Regime ihn erneut wegen seiner oppositionellen Aktivitäten.
Ein für die rumänische Kunst- und Kulturszene traumatisches Ereignis war im November 1985 die Ermordung des Ingenieurs und Dichters Gheorghe Ursu in Securitate-Haft. Ursu war Autor eines rebellischen Tagebuchs, in dem er die führenden Vertreter des Regimes direkt anklagte. Das Original des Tagebuchs wurde vernichtet, die Bukarester Ursu-Stiftung (Fundatia „Gheorghe Ursu“) macht jedoch Teile von geretteten Kopien der Tagebücher der Öffentlichkeit zugänglich.