Die 80er Jahre waren in Rumänien ein Zeitraum drastischer wirtschaftlicher Einschnitte und sich ständig verschlechternder Lebensverhältnisse. Nach der Bekanntgabe einer weiteren Lohnkürzung innerhalb kurzer Zeit gingen in Kronstadt (Brașov) am 15. November 1987 Tausende Menschen auf die Straße, wo sie gegen das Ceaușescu-Regime gerichtete Losungen skandierten. Die Demonstration begann vor den Steagul-Roșu-Werken (Rote-Fahne-Werke), schon bald wurde die ganze Stadt von Unruhen erfasst, die von den Sicherheitskräften umgehend niedergeschlagen wurden. Die Organisatoren und viele Teilnehmer des Streiks in Kronstadt kamen in Haft und mussten anschließend die Stadt verlassen. Dennoch gelangten – anders als im Falle der Streiks im Jiu-Tal Informationen über die Ereignisse in Kronstadt auch nach außen. Es gab daraufhin öffentliche Solidaritätsbekundungen mit den Opfern und es entstanden Proteste gegen die Vergeltungsaktionen des Regimes. Den Westen, vor allem Radio Freies Europa erreichten offene Protestbriefe. Zu den Autoren dieser Briefe zählten neben Doina Maria Cornea und ihrem Sohn Leontin Juhas auch die Gründer der freien Gewerkschaften aus Zărnești (Mihai Torje, Marin Brâncoveanu und Marian Lupoiu) sowie Studenten (namentlich bekannt ist nur Marin Bia).
Das Jahr 1989 begann mit Verhaftungen. Am 20. Januar wurden unter dem Vorwurf der geplanten Herausgabe unabhängiger Publikationen Peter Mihai Băcanu, Mihai Creanga, Anton Uncu und Nicolae Chivoiu festgenommen. Sie waren Mitarbeiter von „România Liberă“, der zweitgrößten rumänischen Tageszeitung.
In der Endphase des Ceaușescu-Regimes lebte die Dissidentenbewegung spürbar auf. Über ausländische Rundfunksender – vor allem Radio Freies Europa – drangen Informationen von den Ereignissen in den anderen Ländern des Sowjetblocks ins Land und weckten entsprechende Erwartungen auch in der rumänischen Gesellschaft. Ebenfalls über westliche Radiosender erreichten verfolgte rumänische Oppositionelle wichtige Informationen, wie beispielsweise Termine für politische Aktionen. So erhielten die rumänischen Dissidenten beispielsweise eine Einladung zu einer Solidarność-Tagung, die 1988 in Warschau stattfinden sollte. (Doina Maria Cornea und Gabriel Andreescu sandten ihre Antwort in Form eines offenen Briefes an die Konferenz.) Das Regime griff zwar zu immer brutaleren Unterdrückungsmethoden, die Rundfunksender wurden jedoch nicht gestört.
Im März 1989 kam es zu einem nie dagewesenen Ereignis: Das rumänische Programm der BBC veröffentlichte den sogenannten Brief der Sechs. Die ehemaligen kommunistischen Leitungskader Silviu Brucan, Alexandru Bârlădeanu, Constantin Pârvulescu, Gheorghe Apostol, Corneliu Mănescu und Grigore Ion Răceanu warfen Ceaușescu darin vor, den internationalen Stellenwert Rumäniens zu schwächen. Ihre Kritik galt auch innenpolitischen Fragen wie der sogenannten Systematisierung der Dörfer, dem wahnwitzigen Plan zum Umbau von Bukarest, dem Einsatz der Securitate im Kampf gegen die Arbeiter, der Postkontrolle sowie der umfassenden Telefonüberwachung.
Am 17. März druckte die französische Tageszeitung „Libération“ einen Brief des Autors Mircea Dinescu ab, in dem dieser die im Land herrschende Stimmung schilderte. Daraufhin verlor Mircea Dinescu seine Arbeit und wurde unter Hausarrest gestellt. Dennoch gelang es ihm, Informationen in den Westen zu schleusen. Am 20. März berichteten westliche Radiosender über einen Brief, den sieben Autoren (Geo Bogza, Ștefan Augustin Doinaș, Mihai Sora, Dan Hăulica, Andrei Pleșu) an den Vorsitzenden des rumänischen Schriftstellerverbandes geschickt und darin die Freilassung Mircea Dinescus gefordert hatten.
Während des KSZE-Expertentreffens im März 1989 in Paris trat Gabriel Andreescu aus Protest gegen die Menschenrechtsverletzungen in Rumänien in einen zweiwöchigen Hungerstreik. In einem von der „Libération“ abgedruckten offenen Brief forderte er das Recht der freien Welt, in innere Angelegenheiten von Ländern einzugreifen, in denen die grundlegenden Bürger- und Freiheitsrechte missachtet werden. Im Juli desselben Jahres wurde dem KSZE-Ausschuss für Diskriminierungsschutz und nationale Minderheiten ein kritischer Bericht von Dumitru Mazilu zur Menschenrechtslage in Rumänien vorgelegt. Mazilu – ehemaliger Diplomat und Securitate-Offizier – hatte in spektakulärer Weise seinen politischen Standort geändert und den Kampf gegen das Regime aufgenommen, das versuchte, diesen Bericht geheim zu halten.
Im Oktober 1989 schickten Doina Maria Cornea, Dan Petrescu, Gina Sâmpăleanu, Mariana Marin, Eugen Amarandei, Alexandru Tacu, Liviu Antonesei und Gabriela Iavolschi einen offenen Brief an westliche Institutionen, in dem sie die Wiederwahl Ceaușescus zum Parteichef auf dem XIV. Parteitag ablehnten. Die internationale Öffentlichkeit war durch Interviews in westlichen Medien und durch offene Briefe, deren Wortlaut von Radiosendern wie Radio Freies Europa, „Voice of America“ und „Deutsche Welle“ verbreitet wurde, über die Situation in Rumänien informiert. Im Lande selbst stellten die Behörden immer mehr Menschen unter Hausarrest und steckten zahlreiche Bürgerrechtler ins Gefängnis, wie beispielsweise Doina Maria Cornea, Liviu Cangeopol und Dan Petrescu.
Die einzige Antwort Ceaușescus auf die Umbrüche des Jahres 1989 in den Ländern Mittel- und Osteuropas war die weitere Einschüchterung der rumänischen Gesellschaft. Nachdem der Brief der Sechs von westlichen Rundfunksendern verbreitet worden war, ließ Ceaușescu mitteilen, dass gegen Mircea Răceanu (den Stiefsohn von Grigore Răceanu, eines der Unterzeichner des Briefes) Anklage wegen der Übermittlung geheimer Informationen an den amerikanischen Geheimdienst erhoben worden sei. Es wurde eine öffentliche Kampagne in Gang gesetzt, in deren Verlauf Vertreter der angeblichen „Volksmassen“ die Todesstrafe für den Verräter forderten. Gabriel Andreescu beispielsweise wurde eine schwarzgerahmte Fotografie von Mircea Răceanu zugesandt – als Warnung für das Schicksal, das sämtlichen Dissidenten zugedacht war. Der Fall Răceanu zeigte, wie noch Ende 1989 versucht wurde, zur Praxis der 50er Jahre zurückzukehren.
Am 14. Dezember 1989 fanden in Iași Protestdemonstrationen gegen Nicolae Ceaușescus Herrschaft statt. Die Organisatoren Cassian Maria Spiridon, Ștefan Prutianu und Titi Iacon kamen sofort in Haft. Zwei Tage später versammelte sich eine Gruppe von Siebenbürger Ungarn in Temeswar (Timișoara) vor dem Haus des oppositionellen Pastors László Tőkés, der von den Behörden zwangsumgesiedelt werden sollte. Die Demonstranten, unter denen sich auch Rumänen befanden, setzten sich gegen die Truppen der Sicherheitsorgane zur Wehr. Schon bald ergriff der Aufruhr die gesamte Stadt. Die Regierung ging mit Waffengewalt und mit Panzern gegen die Protestierenden vor.