Die Reaktionen bulgarischer Intellektueller auf die Ereignisse des Prager Frühlings riefen die bulgarischen Staatssicherheitsbehörden auf den Plan: Viele verloren ihre Arbeit oder erhielten Vorladungen zu sogenannten prophylaktischen Gesprächen; der Druck zahlreicher Bücher wurde verboten. Lasar Zwetkow, Wissenschaftler der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, wurde 1970 verhaftet und vor Gericht gestellt, da er gemeinsam mit anderen Personen „Verleumdungen gegen die sozialistische Sowjetunion und Bulgarien“ verbreitet und „Samisdat- und dissidentische Emigrantenliteratur gelesen und verbreitet“ habe. Um Wladimir Makarow bildete sich eine Gruppe, in der die französische Staatsbürgerin Catherine Lvov und der russischstämmige Bulgare Teodosi Belakowski (ein ehemaliger Offizier der „weißen“ Einheiten von General Wrangel im sowjetischen Bürgerkrieg und Häftling stalinistischer Lager) mitwirkten. Die Mitglieder der Gruppe wurden 1974 verhaftet und wegen der Verbreitung „feindlicher“ Literatur (unter anderem von Alexander Solschenizyn) sowie antisowjetischer Propaganda vor Gericht gestellt. Als Alexander Solschenizyn nach der Verleihung des Literaturnobelpreises vom Bulgarischen Schriftstellerverband verurteilt werden sollte, kam es während einer Diskussion über ein entsprechendes Telegramm zur Unterstützung der offiziellen Haltung der sowjetischen Literaten zu Auseinandersetzungen, die den Ausschluss eines Teils der Schriftsteller aus dem Verband bzw. aus der kommunistischen Partei zur Folge hatten.
1976 wandte sich der evangelische Pastor Christo Kulitschew in einem Brief an Parteichef und Staatsoberhaupt Todor Schiwkow, in dem es um die Reaktivierung der Zeitschrift „Zornica“ ging, die zuvor 100 Jahre lang erschienen war. Kulitschew wurde sofort verurteilt und kam ins Gefängnis. Im Mai 1977 hatten bulgarische Intellektuelle (in der Sprache der Machthaber „Vertreter reaktionärer Ideen der alten Parteien“) die Bulgarische Charta 77 erarbeitet und ins Ausland geschleust, wo sie auf der KSZE-Nachfolgekonferenz in Belgrad verlesen wurde. Durch Vermittlung von Ljubomir Sobadschijew schrieb Nikola Popow, ein Mitstreiter der Bulgarischen Charta 77, nach seiner Haftentlassung einen Brief an den französischen Staatspräsidenten François Mitterand, in dem er die Verletzung der Menschenrechte in Bulgarien anprangerte. Durch die Veröffentlichung dieses Briefes in der französischen Tageszeitung „Le Monde“ fand er ein breites Echo.
1981–83 sandte Wolodja Nakow eine Reihe von Protestbriefen an Amnesty International, an die UNO und bulgarische Behörden. Auch dem bundesdeutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher ließ er während dessen Bulgarienreise einen Brief zukommen. Wolodja Nakow wurde daraufhin verhaftet, für psychisch krank erklärt, interniert und 1985 im Gefängnis zu Tode geprügelt. 1986 schickte Grigor Boschilow einen „Offenen Brief – Appell“ zur Menschenrechtslage an das Wiener KSZE-Treffen. Das Dokument war unter anderen von Ilija Minew und Eduard Genow unterzeichnet und wurde zu den Wiener Konferenzakten genommen. Im Januar 1988 entstand unter Führung von Ilija Minew die erste legale Menschenrechtsorganisation in Bulgarien: die Unabhängige Gesellschaft zum Schutz der Menschenrechte.
Dissidentischen Charakter hatten auch diverse Aktivitäten im Bereich von Kultur und Wissenschaft wie beispielsweise freie und unabhängige Publikationen. So war 1968 die Epigrammsammlung „Luti čuški“ (Peperoni) des Satirikers Radoj Ralin äußerst populär. Ein Teil der Auflage war eingestampft worden, da sie eine Zeichnung des Karikaturisten Boris Dimowski mit einem Schweineschwänzchen enthielt, das zugleich die Unterschrift von Parteichef Schiwkow darstellte. Neben der Karikatur fand sich der Vers „Ein voller Bauch studiert nicht gern“. In Bulgarien wurde Radoj Ralins Spott geradezu zu einem Mythos der öffentlichen Meinung jener Jahre.
Im September 1978 fiel der bulgarische Exil-Schriftsteller Georgi Markow in London einem später als Regenschirmattentat bekannt gewordenen Mordanschlag zum Opfer. Seine Radiosendung „Fernreportagen aus Bulgarien“ wurde in der Heimat begeistert aufgenommen, später wanderten Mitschnitte der Sendung von Hand zu Hand. Heute steht außer Zweifel, dass die Ermordung Georgi Markows persönlich von Parteichef Todor Schiwkow in Auftrag gegeben worden war. Letzterer fühlte sich durch die Texte des Schriftstellers persönlich angegriffen.
Der Roman „Lice“ (Gesicht) von Blaga Dimitrowa erschien 1981 und wurde von der Kritik sofort als ein der kommunistischen Ideologie gegenüber feindlich eingestelltes Werk gebrandmarkt. Ein Teil der Auflage wurde beschlagnahmt. 1982 erschien Schelju Schelews Buch „Fašismăt“ (Faschismus), das bereits 15 Jahre zuvor unter dem Titel „Totalitarnata dăržawa“ (Der totalitäre Staat) verfasst worden war. Den Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes wurde schnell klar, dass sie es hier mit einer entlarvenden Darstellung der kommunistischen Gesellschaftsordnung zu tun hatten. Ein Teil der Auflage wurde zurückgehalten, in den Buchhandlungen konnte das Buch nur heimlich verkauft werden. Anfang der 60er Jahre, bereits nach der Ablehnung von Schelju Schelews erster Dissertationsschrift über den Materiebegriff bei Lenin als vermeintlich „revisionistisch“, hatte sich um diesen Wissenschaftler herum eine Gruppe Intellektueller zusammengefunden, die gemeinsam nach verschiedenen Möglichkeiten öffentlicher Meinungsäußerungen suchten (darunter waren Georgi Spassow, Jewgenija Iwanowa, Antonina Schelaskowa und die Schriftstellerin Newena Stefanowa).