Ein Kreis von rumänischen Intellektuellen um den Philosophen Constantin Noica, der während der Ceaușescu-Ära in dem unweit von Hermannstadt (Sibiu) gelegenen Karpatenkurort Păltiniș gewohnt hatte.
Constantin Noica hatte sich schon vor dem Zweiten Weltkrieg einen Namen gemacht, er gehörte zu einem Kreis von Intellektuellen um Emil Cioran und Mircea Eliade, den zwei international bekanntesten rumänischen Philosophen. Zunächst saß er nach dem Krieg in Haft. Im Zuge des „Tauwetters“ Mitte der 60er Jahre kam er unter der Bedingung frei, das kommunistische Regime anzuerkennen. Nach dem Machtantritt von Nicolae Ceaușescu konnte sich Constantin Noica in die nationalistische Strömung einreihen, die sich damals in Rumänien herausgebildet hatte.
In Păltiniș machte er speziell ausgewählte, hochbegabte junge Intelellektuelle zu seinen Schülern. Dabei vermittelte er Werte, die von der offiziellen Propaganda abwichen, weshalb seine Tätigkeit auch als „kulturelle Opposition“ bezeichnet wurde. Unter seinen Schülern sind insbesondere Gabriel Liiceanu und Andrei Pleșu erwähnenswert. Liiceanu gab 1983 das „Tagebuch aus Păltiniș“ (Jurnalul de la Păltiniș) heraus, in dem er seinen intellektuellen Werdegang beschrieb. Constantin Noica war bemüht, seine Schüler von der aktuellen Politik fernzuhalten, jedoch gingen sowohl Liiceanu (der nach dem Sturz Ceaușescus den bekannten Verlag Humanitas gründete) als auch Pleșu (der in der ersten Regierung nach 1989 Kulturminister und 1997–99 Außenminister war) eigene Wege.