Mit einer Selbstverbrennung setzte Musa Mamut im Juni 1978 ein Zeichen des Protestes gegen die Verfolgung der Krimtataren: Damit reagierte er auf die Drohung eines erneuten Gerichtsverfahrens gegen ihn. Seine Beerdigung wurde zu einer Manifestation für das Recht der Krimtataren auf Rückkehr in ihre historische Heimat. Musa Mamut galt fortan als Nationalheld und wurde zum Symbol der Bewegung.
Ende der 70er Jahre und in der ersten Hälfte der 80er Jahre befand sich die Bewegung der Krimtataren in einer Krise. Nahezu alle einflussreichen Persönlichkeiten der Bewegung (und auch viele weitere Aktivisten) wurden verhaftet und verurteilt. Dazu gehörten unter anderem Mustafa Dschemilew, Reschat Dschemilew, Rollan Kadyjew, Eldar Schabanow und Juri Osmanow. Ajsche Sejtmuratowa wurde unter Androhung einer erneuten Verhaftung in die Emigration gezwungen. Ein Aufschwung der Bewegung war 1983 zu verzeichnen. Damals wurde auf der Krim das „Informacionnyj bjulleten‘ ‚Inicjativnoj gruppy krymskich tatar imeni Musy Mamuta‘“ (Informationsbulletin der Initiativgruppe der Krimtataren „Musa Mamut“) herausgegeben. Zu politischen Manifestationen wurden die Bestattungen von Veteranen der Bewegung wie Bekir Osmanow im Mai 1983 auf der Krim und Dschepar Akimow im Juli 1983 in Usbekistan.
Mit Beginn der Perestroika begann ab 1985 (mit einem Höhepunkt 1987) eine neue Ära der nationalen Bewegung der Krimtataren. Zahlreiche Aktionen der Krimtataren 1987–89 und Pressebeiträge renommierter russischer Intellektueller setzte die Staatsführung unter Druck und nötigte sie, sich erneut mit der „krimtatarischen Frage“ zu befassen. Am 14. November 1989 verabschiedete der Oberste Sowjet der UdSSR die Erklärung „Über die Anerkennung von Unterdrückungsmaßnahmen gegen zwangsweise umgesiedelte Völker als ungesetzlich und verbrecherisch“. Kurz darauf legte ein Ausschuss des Obersten Sowjets mit einem weiteren Dokument, die vollständige politische Rehabilitierung des krimtatarischen Volkes fest. Darin wurde das Recht der Tataren anerkannt, auf die Krim zurückzukehren, und es wurde die Wiederherstellung der Autonomie der Krim als multiethnisches Gebiet in Aussicht gestellt. Bis Mai 1990 wohnten auf der Krim bereits mehr als 83.000 Krimtataren, davon über 82.000 mit gültigem Meldestatus. Am 12. Februar 1991 beschloss der Oberste Sowjet der UdSSR das Gesetz „Über die Wiederherstellung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Krim“, die eine territoriale Autonomie der Region vorsah, während die Krimtataren eine nationale Autonomie forderten. Bei der Volkszählung 2001 belief sich die Zahl der Krimtataren in der Autonomen Republik Krim auf 243.400 Personen. Arbeitslosigkeit, Wohnungsmangel und der ungeklärte staatsbürgerschaftliche Status der Rückkehrer waren ein großes Problem.
Ende Juni 1991 wurde die krimtatarische Volksversammlung, der Kurultai, einberufen und wählte als Vertretungsorgan der Krimtataren und alternatives Gremium gegenüber den offiziellen Behörden der Krim den Medschlis. Als Konsultativorgan beim Präsidenten der Ukraine wurde – auch aufgrund des unklaren rechtlichen Status des Medschlis – 1999 ein Rat der krimtatarischen Vertreter des Volkes berufen. Ziel war es, eine Lösung der politisch-rechtlichen, sozialökonomischen und kulturellen Probleme der Krimtataren zu erreichen und ihre Wiedereingliederung und Integration in die ukrainische Gesellschaft zu fördern.
Seit der russischen Annexion der Krim 2014, die von vielen Krimtataren abgelehnt wurde, wird die Arbeit russlandkritischer krimtatarischer Organisationen im Land behindert oder ist verboten, führende Vertreter der krimtatarischen Bewegung befinden sich im Exil und viele Krimtataren verlassen erneut die Krim.