Die Konföderation Unabhängiges Polen (Konfederacja Polski Niepodległej; KPN) ist eine antikommunistische Organisation, die sich selbst als Partei bezeichnet. Ihre Gründungserklärung wurde am 1. September 1979 bekannt gegeben. Gründer war der Militärhistoriker und Politikwissenschaftler Leszek Moczulski, zugleich einer der führenden Köpfe der Bewegung zur Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte (ROPCiO). Übergeordnetes Ziel der Konföderation war die Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Polens. Sie gab einige zensurunabhängige Zeitschriften (unter anderen „Droga“/Weg) sowie Bücher heraus und erinnerte mit Veranstaltungen an nationale Gedenk- und Jahrestage. 1980 wurden ihre Anführer verhaftet und 1982 zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Dass die Partei Anfang der 80er Jahre großen Rückhalt im radikalen Flügel der Solidarność hatte, war nicht zuletzt auf die antisowjetische Rhetorik der Konföderation zurückzuführen.
Die Konföderation Unabhängiges Polen existierte als Mitgliederorganisation die gesamten 80er Jahre hindurch. Im zweiten Prozess gegen sie wurde Leszek Moczulski (wie auch vier weitere Mitglieder) erneut verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der Haft sagte er 1987: „Unser Hauptziel ist die Unabhängigkeit, und der Weg dorthin führt über den Wiederaufbau der Solidarność.“ Die Konföderation Unabhängiges Polen stand den Vereinbarungen des Runden Tisches kritisch gegenüber, nahm jedoch an den halbfreien Wahlen im Juni 1989 teil und engagierte sich auch tagespolitisch nach dem Ende des Kommunismus.
Bartosz Kaliski