Name des Begriffes: Klub engagierter Parteiloser
Beschreibungen des Begriffes:

Klub engagierter Parteiloser

Organisation, die als einzige neue politische Bewegung während des *Prager Frühlings in der Tschechoslowakei am 5. April 1968 entstand. Der Klub engagierter Parteiloser (Klub angažovaných nestraníků; KAN) zählte schnell mehr als 50.000 Mitglieder und setzte sich für die rechtliche Gleichstellung von parteilosen Bürgern und Parteimitgliedern ein. Personen wie Ludvík Rybáček, Václav Havel, Ivan Sviták, Rudolf Battěk und Egon Lánský engagierten sich in dieser Bewegung. Der Klub gab die Zeitschrift „Nestraník“ (Der Parteilose) heraus und unterstützte den Demokratisierungsprozess, unter anderem mit seinem Engagement für das *„Manifest der 2.000 Worte“ (Dva tisíce slov). Die einstweilige Genehmigung des Klubs und seiner Aktivitäten war auch Gegenstand der Gespräche zwischen der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) und der KPdSU Anfang August 1968. Die sowjetische Parteiführung sah in der Existenz des Klubs den Beleg dafür, dass die tschechoslowakische Regierung die Kontrolle über die Situation im eigenen Land verloren habe. Zwei Wochen nach dem *Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei wurde der Klub engagierter Parteiloser verboten.

Im Oktober 1990 wurde der Klub wiedergegründet, nun aber mit einer klaren rechtsbürgerlichen, antikommunistischen Ausrichtung. Bei den Parlamentswahlen 1992, zu denen der Klub mit der Forderung nach einer umfassenden „Entbolschewisierung“ antrat, erlitt er eine Niederlage.

Synonyme: Klubs engagierter Parteiloser
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