Über die Gründung des „Komitees zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten“ (Výbor na obranu nespravedlivě stíhaných; VONS) in der Tschechoslowakei wurde die Öffentlichkeit am 27. April 1978 informiert. 17 Personen unterschrieben die entsprechende Bekanntmachung, die Mehrheit von ihnen war auch schon Unterzeichner der Charta 77 gewesen. Hauptanliegen von VONS war es, über das Schicksal der Menschen zu berichten, die vom Regime für ihre persönlichen Einstellungen verfolgt, inhaftiert oder in anderer Weise Opfer staatlicher Polizei- und Justizwillkür geworden waren. Das Komitee klärte die Öffentlichkeit über derartige Vorfälle auf und half Familienangehörigen von Inhaftierten. Zu den Gründern gehörten unter anderem Václav Benda, Václav Havel, Petr Uhl und Jiří Dienstbier. Diese vier wurden zusammen mit mehreren anderen Personen im Mai 1979 verhaftet und später zu dreieinhalb bis fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Dies bedeutete aber nicht das Ende des Komitees zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten: Im November 1979 wurde es Teil der Internationalen Föderation für Menschenrechte (FIDH), zu deren Vorsitzenden zweimal das VONS-Mitglied Ladislav Lis gewählt wurde. Bis 1989 gab das Komitee zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten um die tausend Berichte heraus, die in der Zeitschrift „Informationen über die Charta 77“ veröffentlicht wurden. Das Komitee arbeitete außerdem mit ausländischen Presseagenturen und mit Amnesty International zusammen. Sowohl im In- als auch im Ausland erfreute sich VONS durch die Gründlichkeit seiner juristischen Berichte und aufgrund der Verteidigung von Verfolgten eines hohen Ansehens. Das Komitee half auch Menschen, die nicht oppositionell aktiv waren, sich aber im Konflikt mit der Staatsmacht befanden. VONS engagierte sich auch für politische Gefangene in anderen Teilen der Welt, so beispielsweise für Kim Dae-jung, den späteren Präsidenten Südkoreas.