Perspektivisch wurde eine Bewegung der gesellschaftlichen Selbstorganisation angestrebt, die die Herrschaft des Parteiapparates beschränken sollte. Die Realien würden durch die geopolitische Lage, aber auch durch die Stärke dieser gesellschaftlichen Bewegung bestimmt. Mit dieser Strategie, detailliert und ausführlich 1976 von Jacek Kuroń und Adam Michnik dargestellt, gingen nahezu alle oppositionellen Kräfte Polens konform. Nur die Polnische Unabhängigkeitsallianz beschäftigte sich im Grunde nicht mit Organisationsfragen, sondern konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf die Erarbeitung und Publikation von Texten, die das politische Denken formen sollten. Und der seit 1978 agierende Gesprächskreis „Erfahrung und Zukunft“ (Doświadczenie i Przyszłość; DiP) legte Analysen zum Zustand des Staates vor und appellierte an die Machthaber, notwendige Reformen anzugehen. Die Polnische Unabhängigkeitsallianz betonte in ihrem Wirken die Frage der Unabhängigkeit (bei aller kritischen Reflexion zur nationalen Tradition), das DiP-Forum hingegen war pragmatisch orientiert und betonte die Notwendigkeit von wenn auch nur partiellen Reformen. Beide Initiativen erlangten keine Massenbasis, gaben jedoch sämtlichen Strömungen innerhalb der Opposition immer wieder Denkanstöße.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal waren die in den Vordergrund gerückten Losungen und das Verhältnis zur Tradition. Das Umfeld des KSS „KOR“, der Gesellschaft für Wissenschaftliche Kurse und der Polnischen Unabhängigkeitsallianz hatte zu den nationalen Traditionen ein durchaus vielschichtiges Verhältnis, bestimmte Dinge wurden akzeptiert, andere hingegen nicht. Als Fundament der Bewegung wurde die Anerkennung demokratischer, sozialer und Bürgerrechte betrachtet, mit denen national geprägte Forderungen eng verknüpft wurden, wie beispielsweise die Offenlegung der von den Machthabern verschwiegenen Tatsachen aus der polnischen Geschichte, darunter etwa die Verbrechen der Sowjetunion gegen Polen im Zweiten Weltkrieg. Allerdings wurde stets darauf geachtet, den Prozess der Wiedererlangung des nationalen Gedächtnisses von nationalistischen und traditionalistischen Tendenzen freizuhalten.
Das ROPCiO-Umfeld hingegen setzte in viel stärkerem Maße auf nationale Emotionen. Priorität hatten Unabhängigkeitsideen, insbesondere solche mit antirussischen und antisowjetischen Untertönen; gern wurde auch die Zweite Polnische Republik als positives Beispiel angeführt. Die Konföderation Unabhängiges Polen knüpfte ganz offen an die Vorkriegstraditionen an und sah sich selbst in der Nachfolge des Piłsudski-Lagers. In diesem Umfeld war man überzeugt davon, dass man durch die Bedienung nationaler Gefühle, starker Emotionen und Ressentiments – insbesondere gegenüber der Sowjetunion – eine stärkere Massenbasis gewinnen könnte. ROPCiO und die Konföderation Unabhängiges Polen organisierten patriotische Demonstrationen, die sich oft an traditionellen nationalen Gedenk- und Feiertagen an Festgottesdienste anschlossen und durch die Straßen der Warschauer Innenstadt führten.
Kontakt zu Systemkritikern in anderen Ländern hatte im Grunde nur das Umfeld des KSS „KOR“. Die über die Emigration gepflegten Kontakte zu russischen Dissidenten waren jedoch eher sporadischer Natur; nur einmal kam es zu einem Zusammentreffen von Zbigniew Romaszewski (KSS „KOR“) und Andrei Sacharow. Zahlreicher und direkter waren die Kontakte zur tschechoslowakischen Charta 77. Im Sommer 1978 trafen sich an der polnisch-tschechoslowakischen Grenze führende Vertreter von KSS „KOR“ und Charta 77 (unter ihnen Václav Havel), kurze Zeit später war Havel in der Redaktion der KOR-Zeitschrift „Krytyka“ zu Gast. Ein weiteres gemeinsames Vorgehen wurde jedoch durch die Verhaftung und Verurteilung von Charta 77-Aktivisten verhindert. KSS „KOR“ organisierte daraufhin Kundgebungen in Polen, auf der Solidarität mit den Inhaftierten demonstriert wurde.
Insgesamt kann man das Verhalten der polnischen Machthaber gegenüber der Opposition als „relativ passiv“ bezeichnen. In den Jahren nach 1977 entschloss sich die Staats- und Parteileitung nicht dazu, sämtliche führenden Köpfe der Opposition ins Gefängnis zu stecken. Sie wurden allerdings des Öfteren für bis zu 48 Stunden in Polizeigewahrsam genommen; es fanden Wohnungsdurchsuchungen statt; Drucktechnik und illegale Schriften wurden beschlagnahmt; etliche Male kam es auch zu physischer Gewaltanwendung. Im Zeitraum zwischen Juli 1977 und Ende Juni 1980 gab es wegen oppositioneller Tätigkeit über 2.000 Verhaftungen und nahezu 1.200 Wohnungs- und Hausdurchsuchungen. So sollte den Bürgerrechtlern das Leben schwer gemacht werden, sie sollten entmutigt, ihr Wirkungskreis eingeschränkt und zugleich sollten potenzielle Mitstreiter abgeschreckt werden. Mittels massiver Repressionen gelang es 1979, die Lehrveranstaltungen der Gesellschaft für Wissenschaftliche Kurse zu blockieren.
Nichtsdestoweniger hob sich der Machtapparat unter Edward Gierek positiv von den anderen kommunistischen Regimen ab, was den Umgang mit der Opposition anbelangte. Erklärt worden ist diese relativ liberale Haltung immer wieder mit der sich stetig vertiefenden Wirtschaftskrise und der ökonomischen Abhängigkeit Polens vom Westen. Da die polnische Führung ständig neue Kredite benötigte, wollte sie die Öffentlichkeit im Westen nicht gegen das Land aufbringen. Von dem Wunsch getragen, den sozialen Frieden im Lande zu sichern, zählte die polnische Führung auch auf einen stabilisierenden Einfluss der Kirche, was wiederum eine härtere Gangart gegen die Opposition ausschloss.
Infolgedessen war die Haltung der Opposition zur Staatsführung ambivalent. Einerseits wurde sie im Verhältnis zur Gesellschaft als Erfüllungsgehilfe der Sowjets wahrgenommen, als äußerer Faktor, der das Land mit einer totalitären Diktatur überzogen hatte. Andererseits sah man in den Herrschenden auch einen Vermittler zwischen Moskau und der polnischen Gesellschaftalrtung, eine Kraft, von der man im Namen des Wohls von Volk und Staat etwas fordern konnte. Ja, man sah in den Herrschenden sogar einen unabdingbaren Partner des Wandels, auch wenn diese Partnerschaft letztlich nur in der Fähigkeit zum Rückzug bestehen sollte (denn man ging ja von einem friedlichen Wandlungsprozess aus und lehnte die Anwendung von Gewalt ab). Diese „Philosophie“ fand ihre Fortsetzung in den Augustvereinbarungen von 1980 und in dem Machtspiel, das sich die Solidarność mit der polnischen Führung lieferte.