Für eine gemäßigte Strömung innerhalb der Opposition standen insbesondere Personen, die sich stark an der katholischen Kirche orientierten. „Gemäßigt“ bedeutete in diesem Zusammenhang: Zurückhaltung gegenüber radikalen Oppositionsformen, Berücksichtigung des damals begrenzten geopolitischen Spielraums, ständige Betonung der Notwendigkeit der Wiederaufnahme eines Dialogs zwischen Staatsmacht und Gesellschaft. Man ging dabei davon aus, dass ein Kompromiss auch unterhalb der Schwelle gefunden werden könne, wie sie durch die bloße Wiederzulassung der Solidarność in ihrer Form vor dem Kriegsrecht markiert wurde. Beredte Beispiele für diese Haltung waren die „Thesen“ des Gesellschaftsrates beim Primas der katholischen Kirche vom April 1982 sowie die Aktivitäten des Klubs für politisches Denken „Dziekania“ (1984–88). Auch der bereits erwähnte Gesprächskreis „Erfahrung und Zukunft“, der 1982 Expertisen veröffentlichte, besaß eine ähnliche Ausrichtung. Die gemäßigte Opposition erhielt Unterstützung von den katholischen Kirchenoberen, obgleich das Spektrum in der breit angelegten Bildungs- und Kulturarbeit, wie sie in Hunderten Kirchengemeinden geleistet wurde, Raum für durchaus verschiedene Positionen bot, darunter sowohl gemäßigte als auch radikale.
Für Zäsuren der politischen Lage in Polen sorgte immer wieder die Staatsführung selbst. Das Ziel der Regierung war die Rückkehr zur politischen Stabilität, das heißt zu einer Marginalisierung des Widerstands und zur Kontrolle über die Gesellschaft. Kurzum: Die Krise sollte für beendet erklärt werden. Auf die politischen Entscheidungen wesentlichen Einfluss hatte die katastrophale ökonomische Situation des Landes. Die wirtschaftliche Dauerkrise wurde durch die als Reaktion auf das Kriegsrecht verhängten Wirtschaftssanktionen des Westens noch verschärft. Eine Verbesserung der Beziehungen zum Westen und die Gewährung von Wirtschaftshilfe für Polen waren ohne eine Rücknahme der Repressionen unmöglich. Im Juli 1983 wurde die erste Amnestie verkündet, deren Ziel die Verringerung des sozialen Widerstands war. Mehr als tausend Häftlinge kamen aus den Gefängnissen frei. Ein Jahr später erfolgte die zweite Amnestie, in deren Rahmen alle Verurteilten und nahezu alle vorläufig Festgenommenen freigelassen wurden – insgesamt 660 Personen, darunter einige führende Persönlichkeiten der Solidarność und des KSS „KOR“, die bereits seit dem 13. Dezember 1981 inhaftiert waren. Diese Maßnahmen gingen jedoch nicht mit einer politischen Liberalisierung einher, und ein Teil der aus der Haft Entlassenen kam schon bald erneut hinter Gitter. Die Staatsmacht befand sich mit sich selbst im Widerstreit – einerseits sollte der Repressionsdruck gemindert werden, andererseits existierte der Wunsch nach rigoroser Abrechnung mit der Opposition. Eine furchtbare Folge dieser widerstrebenden Interessen war 1984 die Entführung und Ermordung des katholischen Priesters und Warschauer Solidarność-Kaplans Jerzy Popiełuszko. Einen wirklichen Durchbruch markierte erst die im Sommer 1986 verkündete Amnestie, im Zuge deren über 300 aus politischen Gründen inhaftierte Menschen freigelassen wurden.
Ab 1986 versuchten die Herrschenden, einzelne Aktivisten und Vertreter der gemäßigten Opposition in die offizielle Politik einzubeziehen und den Kontakten zur Kirche neuen Schwung zu verleihen. Das sollte der Legitimation des Regimes in der polnischen Gesellschaft dienen und vor allem dessen Image in der freien Welt aufpolieren. Diese Versuche fielen jedoch so zaghaft aus, dass sie kaum Wirkungen zeigten, was letztlich dazu führte, dass dieser Plan aufgegeben wurde. Gleichwohl griffen die Herrschenden fortan nur noch ungern zu drastischen Repressionsformen, was wiederum erneute Freiräume für die Opposition schuf, die sich allmählich aus dem Untergrund hervorwagen konnte.
Im Oktober 1986 wurde in aller Öffentlichkeit der „Provisorische Rat“ (Tymczasowa Rada) der Solidarność mit Lech Wałęsa an der Spitze einberufen. Er fungierte quasi als Vorstand der weiterhin illegalen Gewerkschaft. Versuche, öffentlich agierende Räte zu etablieren, gab es auch in vielen anderen Regionen. Der Provisorische Koordinierungsausschuss und ein Teil der Regionalvorstände wirkten weiter im Untergrund, aber auch diese Strukturen drängten zunehmend an die Öffentlichkeit. Im Oktober 1987 entstand schließlich der Landesexekutivausschuss der Solidarność, dessen Vorsitzender Lech Wałęsa wurde. Parallel dazu war nach und nach ein immer breiterer, eng mit der Solidarność verbundener Kreis von führenden Gewerkschaftern und deren Beratern sowie von Personen aus den Führungsgremien von Künstler- und Jugendorganisationen entstanden. Erstmals trat dieser Kreis im Mai 1987 an die Öffentlichkeit, als er am Vorabend des dritten Papstbesuches in Polen eine Grußadresse an Johannes Paul II. sandte. Ab dem Herbst desselben Jahres fungierte der Kreis als eine Art Ideenwerkstatt, in der die Bedingungen, Möglichkeiten und Ziele eines eventuellen Dialogs mit der Staatsmacht diskutiert wurden. Dieses lange Zeit informelle Gremium konstituierte sich im Dezember 1988 als Bürgerkomitee beim Vorsitzenden der Solidarność (Komitet Obywatelski przy Przewodniczącym NSZZ „Solidarność“).
Die Solidarność-Führer waren sich über ihren eingeengten geopolitischen Spielraum im Klaren, denn sie betrachteten das kommunistische System als relativ stabil. Der von ihnen angestrebte Kompromiss hatte eine Erweiterung der bürgerlichen Freiheiten zum Ziel sowie außerdem die Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit, den Wiederaufbau von Gewerkschaften, die unabhängig von der Partei und dem Staatsapparat agieren sollten, sowie die Einführung von Maßnahmen zur Überwindung der Krise im Einvernehmen mit der Staatsführung. Die weitere Demokratisierung wurde als ein auf Jahre angelegter, allmählicher Prozess betrachtet. Dieses relativ gemäßigte Programm erhielt die Unterstützung nicht nur der Kirche, sondern auch der westlichen Staaten, deren Politiker sich ab 1987 anlässlich von Staatsbesuchen in Polen auch mit Lech Wałęsa und seinen Beratern trafen.